Traumatischer Stress

In ausweglosen lebensbedrohlichen Situationen reagiert der Organismus mit einer Abfolge intuitiver Überlebensstrategien. Diese wird auch defensive Kaskade (Schauer&Elbert,2010) genannt.

Diese beginnt mit dem Registrieren einer Bedrohung von außen, die Angst, Schmerz, Ekel und Scham auslösen kann.

  • Es folgt die körperliche Stressreaktion zunächst mit kurzer Immobilität zur Orientierung, auch Schrecksekunde genannt [Freeze]. Sodann wird der Sympatikus und damit die Aktivität von Herz, Kreislauf, Atmung und Muskulatur angeregt.
  • Durch das Fehlen einer schützenden Bindungsperson tritt Angst auf. [Fear]
  • Besteht keine Möglichkeit zu Flucht [no Flight] oder Kampf [no Fight],
  • erstarrt der Körper bei gleichzeitiger Übererregung [Fright].
  • Der Organismus erschlafft, das Bewusstsein trübt sich und kognitive Funktionen werden heruntergefahren [Flag].
  • Schließlich folgt die völlige Unterwerfung mit Untererregung durch Parasympatikusaktivität. Das Bewusstsein wird abgespalten, sodass das Geschehen wie von außen betrachtet wird (Dissoziation). [Faint]
Das Gehirn registriert, verarbeitet und speichert dabei völlig anders als bei alltäglichen Erlebnissen. Es kommt zur Fragmentierung körperlicher, kognitiver und emotionaler Erinnerungen, die im Bewusstsein bei Traumatisierungen nicht zusammen geführt werden können. So kann das Ereignis nicht als ganzheitliche Erfahrung gespeichert und als strukturierte