Tiefenpsychologische Weiterbildung (fortgeschritten) - 
die schematherapeutischen Dimensionen

Die Schematherapie kann auch verstanden werden als Integration grundlegender psychoanalytischer Perspektiven in die Verhaltenstherapie. Dabei fällt auf, dass die Schematherapie etwas "schematisch" bleibt, d.h. die grundlegenden Erlebens- und Verhaltensmuster nicht aus dem Einzelfall entwickelt bzw. zu begreifen sucht, sondern richtungsweisend vorgibt.

Psychoanaltisch können nun umgekehrt, die Überlegungen und Erkenntnisse der Schematherapie genutzt werden, um am Einzelfall nach dem besonderen Gewordensein, d.h. nach den frühen Prägungen des individuellen Erlebens und Verhaltens zu fragen.

In der Weiterbildung wird die Schematherapie durch das Erlernen der psychoanalytischen Haltung vermittelt. Die Schemata werden dabei zum Verständnis der Übertragungsdynamik genutzt. Die psychoanaltische Haltung wird durch drei grundlegende Momente qualifiziert: 

  • Reflexion der Übertragung-/Gegenübertragungs-Dynamik und damit auch Reflexion des aktuellen (affektiven) Beziehungsgeschehens
  • Bezug auf die emotionale Einsicht des/der PatientInnen und dessen/deren innnerer Welt mit Bezug zu früheren biographisch bedeutsamen Erfahrungen
  • Selbstreflexion und Verstehen der eigenen affektiven Anteile
Die klassische psychoanalytische Form der Intervention ist das Deuten, d.h. das gemeinsame Verstehen der inneren dynamsichen Welt des/der PatientIn.

In abgewandelter Form können übende (behaviorale) und erlebnisorientierte / imaginative Techniken (fokussierte Assoziation) auch in psychoanalytischer Haltung angewandt werden, wobei diese Übungen und Techniken

  • defensiv angeboten, ausprobiert und variiert werden.
  • immer begleitet sind von Reflexionen auf die Übertragungsdynamik, das Beziehungsgeschen und der Bedeutung im Erleben des/der PatientIn.